Verschmutzung

Verschmutzungen des Haarkleids können Juckreiz hervorrufen, die darunterliegende Haut kann sich entzünden und die Thermoregulation ist beeinträchtigt. Verschmutzungen zeigen Schwachstellen in Haltung und Management auf. Kotverschmutzungen der Unterbeine sowie des Euters und des Brust- / Bauchbereichs weisen auf nicht oder nur schlecht geräumte Laufflächen hin, deren Schmutz durch die Klauen auf die Liegeflächen getragen wird. Stärkere Verfärbungen, große Flecken und sich auf der Hinterhand aufbauende Kotanhaftungen spiegeln ein unzureichendes Management der Liegeflächen oder aber auch falsch eingesetzte bzw. fehlende Einstreu wider. Weitere Risikofaktoren sind zu dünner Kot durch mangelhafte Rationsgestaltung oder kotverschmutzte Triebwege, Weide- und Auslaufflächen.

Beurteilung

Aus max. 2 m Entfernung werden folgende Körperregionen einer zufällig ausgewählten Körperseite getrennt voneinander beurteilt:

  • unteres Hinterbein (Kronsaum bis inkl. Sprunggelenk, Außen- und Innenseite o. Innenseite des gegenüberliegenden Beines)
  • oberes Hinterbein (oberhalb des Sprunggelenks sowie Schwanz ohne Schwanzquaste)
  • Euter (inkl. des halben Euterspiegels der zu beurteilenden Seite von hinten).

Sobald das Tier Kotauflagerungen/-anhaftungen aufweist, die (egal ob frisch oder getrocknet) in der Summe eine mind. handtellergroße Fläche ausmachen, wird die Boniturnote 1 für die entsprechende Region vergeben. Verfärbungen der Haut bzw. des Haarkleids alleine werden nicht gewertet.

Quelle: Welfare Qualitiy®

Übungen

Vor der Beurteilung der eigenen Kühe empfehlen wir, das Erlernte zu festigen. Weiterführende Übungen können Sie im Rahmen der Online-Schulung des Projektes EiKoTiGer absolvieren. Anhand von Fotos und Videos lassen sich dort die erworbenen Kenntnisse anschließend auch in einem Online-Test prüfen. Je nach Ergebnis können Sie sich ein Zertifikat ausstellen lassen welches belegt, dass Sie die tierbezogenen Indikatoren nach erfolgreich absolvierter Schulung fachgerecht anwenden können. Die Schulung können Sie kostenlos nach einer Registrierung über den „Login“-Bereich (mit Zertifikaterwerb) oder ohne Registrierung über den „Demo-Login“ (ohne Zertifikaterwerb) nutzen. Hier gelangen Sie direkt zur Schulung des Indikators Verschmutzung.

Berechnung

Der Anteil Tiere mit Verschmutzungen wird folgendermaßen berechnet. Dabei wird das Ergebnis für jede Körperregion getrennt voneinander berechnet.

Info

Zu den häufigsten Ursachen für Verschmutzungen zählen u. a.:

  • zu dünner Kot aufgrund mangelhafter Rationsgestaltung
  • unzureichendes Management der Liegeflächen
  • kotverschmutzte Läufflächen, Triebwege, Weide- und Auslaufflächen

Ziel- und Warnwert


Ziel ist es, dass der Anteil Kühe mit ver­schmutztem unterem oder oberem Hin­terbein bei ≤ 10 % sowie der Anteil Kühe mit verschmutztem Euter bei ≤ 5 % liegt. Liegt der Anteil Kühe mit verschmutztem unterem Hinterbein bei ≥ 55 %, der Anteil Kühe mit verschmutztem oberem Hinter­bein bei ≥ 40 % oder der Anteil Kühe mit verschmutztem Euter bei ≥ 20 %, sollten Maßnahmen zur Verbesserung eingelei­tet werden.